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Jul 05, 2023

Schwaches Q1 für die deutsche Chemieindustrie

Morgan Condon

16. Mai 2023

LONDON (ICIS) – Die deutsche Chemieindustrie hatte einen schwachen Start in das Jahr, heißt es im Quartalsbericht des VCI, dem Verband der deutschen Chemieindustrie vom Dienstag.

Es meldete einen Rückgang der Produktion und des Umsatzes im ersten Quartal 2023 und sagte, „eine starke Erholung des Sektors sei nicht in Sicht“, da die Inputkosten weiterhin hoch seien.

Der VCI prognostiziert für die Branche im Jahr 2023 einen Produktionsrückgang von 5 %, während die Chemieproduktion ohne Arzneimittel voraussichtlich um 8 % sinken wird.

Grund für die düstere Stimmung sind die anhaltend hohen Preise für Gas und Strom, die immer noch über dem historischen Niveau liegen und den europäischen Akteuren einen deutlichen Kostennachteil gegenüber ihren globalen Konkurrenten bescheren.

Obwohl der Angebotsdruck nachgelassen hat und es den Herstellern ermöglicht wurde, Auftragsrückstände abzuarbeiten, bleibt die Nachfrage nach Chemieprodukten schwach, was zu weiterem Druck führen könnte.

Die Produktion ging im ersten Quartal um 0,9 % gegenüber dem Vorquartal zurück, wobei die Kapazitätsauslastung bei 78,6 % lag – was unter dem Normalwert liegt – obwohl sie gegenüber 76,5 % im vierten Quartal 2022 gestiegen war.

Die Erzeugerpreise stiegen im Vergleich zum vierten Quartal 2022 leicht an, im Vergleich zum ersten Quartal 2022 stiegen die Preise jedoch deutlicher.

Der Umsatz war um 6,7 % niedriger als im vierten Quartal 2022 und pendelte sich erstmals seit zwei Jahren unter dem Vorjahresniveau ein.

Die Beschäftigung in der Branche ist stabil geblieben: Rund 447.000 Menschen arbeiten in Chemie- und Pharmaunternehmen in Deutschland.

VCI-Präsident Markus Steilemann äußerte Bedenken hinsichtlich der Kosten für Energie und Rohstoffe und sagte, dass die Preise trotz des Rückgangs im Vergleich zum Vorquartal immer noch doppelt so hoch seien wie in den Vorjahren.

„Der Industriestandort Deutschland wird international immer weniger wettbewerbsfähig. „Für die energieintensive Chemieindustrie besteht die große Gefahr, dass immer mehr Investitionen und Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden“, sagte Steilemann.

„Positiv ist, dass inzwischen auch die Politik den Ernst der Lage erkannt hat. Jetzt muss aber gehandelt werden – und zwar schnell, unbürokratisch und zielgerichtet, zum Beispiel durch einen Industriestrompreis als Brücke in die Zukunft und zur Sicherung des Industriestandorts Deutschland“, fügte er hinzu.

Das Bild auf der Titelseite zeigt Nebel über dem Bankenviertel in Frankfurt (Bildnachweis: Michael Probst/AP/Shutterstock)

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